Wofür braucht man eigentlich Controlling?

Wie machen Sie Ihre Buchführung? Erheben Sie, was Sie einnehmen, ausgeben und was übrig bleibt?

Das ist ein guter Anfang, schließlich wollen Sie wissen, ob sich Ihre Arbeit lohnt, aber viel mehr als ein allgemeines „alles gut“ oder „nicht gut“ können Sie da nicht herauslesen.

Was ist Controlling

Controlling kommt nicht von „Kontrolle“, sondern vom englischen „to control“, was „steuern“ bedeutet. Nur steuert das Controlling nicht. Es ist eine Untersuchung, wie wenn Ärzte sämtliche Werte erheben. Das steuert noch nicht die Sportlichkeit des Patienten, aber wenn man gemeinsam auf diese Werte schaut, erkennt man, was gut ist, was besser werden soll und kann. Dann kann man zum Beispiel mit Sport oder anderer Ernährung den ein oder anderen Wert entsprechend der eigenen Ziele verändern.

Darum geht es auch beim Controlling. Sie messen alle Wasserstände und bringen Sie in einen sinnvollen Zusammenhang. Dann sehen Sie, was Sie Ihrem Ziel näher bringt und was nicht. Das heißt, Sie legen auch erst mal fest, was Ihr Ziel ist. Bei den meisten Unternehmen geht es um Gewinn, aber es kann auch andere Ziele geben.

Wenn Sie Ihr Ziel kennen, fängt der spannende Teil an: Sie setzen die verschiedenen Zahlen Ihres Unternehmens entsprechend Ihres Ziels in Zusammenhang. Also, was hat wie viel gekostet und wie viel gebracht? Sie können zum Beispiel nach Zielgruppen sortieren oder nach Produkten. Sie können auch verschiedene Marketingstrategien vergleichen (was haben Flyer gebracht und gekostet, was hat SocialMedia gebracht und gekostet, etc.) Vorsicht: Es geht dabei nicht nur darum, wie viel Geld etwas gekostet hat, sondern auch wie viel Zeit (und wenn Sie wollen, können Sie auch einen Wert für verbrauchte Nerven mit erheben).

Und die Umsetzung

Das ist erst mal mehr Arbeit, denn um Werte vergleichen zu können, müssen Sie sie erst mal erheben. Sie können Sie im Nachhinein schätzen, aber da verschätzt man sich auch leicht. Besser ist, sie wirklich zu erheben. Jetzt ist Sommer, wenn Sie jetzt anfangen Ihre Zeit zu erfassen und Ihre Ausgaben zu einzelnen Projekten zuzuordnen, haben Sie bis Ende des Jahres schon einen guten Datensatz. Es gibt zur Zeiterfassung auch einfache Software-Unterstützung, zum Beispiel den Anuko Time Tracker (einfach ein „neues Team“ gründen (auch wenn dieses Team nur aus Ihnen besteht), anmelden und Zeiten während des Arbeitens erfassen). Nach Abschluss eines Projekts, können Sie dann die verwendete Zeit, die angefallenen Kosten (auch die anteiligen Fixkosten) und die Einnahmen nebeneinanderstellen und so verschiedene Projekte (Marketingmaßnahmen, Kunden, Kundengruppen) vergleichen.

Dabei können und sollen Sie aber auch nicht vergessen, was hat Ihnen dieses Projekt persönlich gebracht. So gab es vielleicht den lukrativen Nerv-Kunden und das kleine Projekt, das wenig Geld, aber viel Spaß gebracht hat. Auch hier gilt wieder: Controlling liefert Ihnen nur die Daten, die Entscheidung liegt bei Ihnen. Es geht um einen ehrlichen Blick auf die eigene Arbeit, die einem klare Entscheidungen ermöglicht. 

PS: Vielen Dank an Holger für das Wasserstandsbild.

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