Hast Du das auch schon mal erlebt: Man spricht mit jemand, sei es nun Kund*in oder Lieferant*in, und die Chemie scheint zu stimmen. Und dann bekommt man einen Brief oder eine E-Mail und denkt „Was ist denn jetzt passiert?“. Das Geschriebene scheint nicht von der Person zu kommen, mit der man gesprochen hat. Da passt der Schreibstil und die Person nicht zusammen.
Ich habe es schon oft bei meinen Kund*innen erlebt, dass, sobald etwas schriftlich wird, die Sprache sich sehr Richtung Amtsdeutsch verschoben hat. Das muss nicht sein.
Sicher ist eine flapsige Jugendsprache nur in wenigen Branchen angebracht, aber man muss sich auch nicht bis zur Unkenntlichkeit verbiegen. Wenn ich die Empfänger*innen gut kenne, kann ich eine Rechnung durchaus per E-Mail mit den Worten „Hier kommt die Rechnung für xxx“ begleiten.
Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Korrespondenz, die rechtssicher sein muss und keinen Auslegungsspielraum zulassen soll. Aber diese Sprache braucht man im Alltag eher selten.
Egal welche Texte Du schreibst, Briefe oder E-Mails, alle sollten Deinem Business und dem Anlass angemessen sein. Und sie sollten Deine Persönlichkeit widerspiegeln. Deshalb lohnt es sich, ab und zu mal hinzuschauen.
- Wo verwende ich Ausdrücke, die ich so nie sagen würde?
- Wo formuliere ich umständlich?
- Wo mache ich es unnötig kompliziert?
Manchmal hilft es, sich Briefe laut vorzulesen und schon erkennt man ganz leicht, ob dieser Schreibstil zu einem passt oder doch etwas aufgesetzt wirkt.
Und wenn mehrere Personen in einer Firma arbeiten, lohnt es sich den Schreibstil auch in der Korrespondenzmappe für alle festzulegen.
Für den schönen Brief geht ein herzliches Dankeschön an Andrys Stienstra