Stell dir mal vor, dein Arbeitstag ist zu Ende. Du fährst den Computer herunter und denkst: Wow, heut hab ich alle meine Aufgaben erledigt und das Wichtigste getan. Nun kann ich beruhigt Feierabend machen. Kommt das oft bei dir vor oder geht es dir so, wie mir es mir auch oft ergeht? Ich hab manchmal abends den Eindruck, ich hab den ganzen Tag irgendwas gemacht. Aber so richtig bin ich nicht vorangekommen, weil dies und jenes dazwischen gekommen ist.
Die Versuchung des Lautesten: Warum wir das Wichtigste oft vernachlässigen
Dieses Gefühl hatte ich früher sehr oft. Aber woher soll man auch wissen, was das Wichtigste ist und was heute erledigt werden muss? Da macht man doch lieber die Aufgaben, die einem gerade vor die Füße fallen oder die am lautesten rufen. Ein Amerikaner hat mal zu mir gesagt: „The squeaking wheel gets the oil.“ Also man kümmert sich um das, was man ganz einfach bemerkt. Und das andere bleibt da liegen, bis es eben auch sich bemerkbar macht.
Die zwei Grundvoraussetzungen für Prioritäten setzen
Es gibt zwei Grundvoraussetzungen dafür, dass du heute und an jedem Tag das Wichtigste zuerst machst, nicht zuerst unbedingt zeitlich, aber dass das hohe Priorität hat, das Wichtigste. Die erste Grundvoraussetzung ist, du musst überhaupt wissen, was deine Aufgaben sind. Und für Solopreneurinnen sind die sehr unterschiedlich und vielfältig. Manche muss man jeden Tag machen, manche einmal die Woche und manchmal nur einmal im Jahr. Aber es sind alles deine Aufgaben, die musst du erstmal alle kennen und denen auch alle eine Wichtigkeit geben.
Und die zweite Grundvoraussetzung ist, dass du weißt, welches Ziel du erreichen willst. Und dass da deine Aufgaben hinführen müssen, zu diesem Ziel für den Tag, für die Woche, für den Monat das Jahr. Wenn du nicht weißt, wo du hin willst, dann weißt du auch nicht, welche Aufgaben wichtig sind. Und wenn du weißt, wo du hin willst und dir keine Gedanken darum machst, welche Aufgaben wichtig sind, ja, dann kommst du eben auch nicht deinem Ziel näher. Wenn du ein Online-Business machen willst, und da nützt es nichts, wenn du viel Zeit damit verbringst, Flyer zu gestalten und Räume zu suchen.
Dein persönliches Mantra: Die drei wichtigsten Aufgaben
Also wenn du weißt, was dein Ziel ist und was die Aufgaben sind und welche davon, wie wichtig und wie dringend sind, dann kannst du in deiner Tagesplanung die drei wichtigsten Aufgaben für heute festlegen. Das ist so mein Mantra: Was ist heute am wichtigsten? Also nicht, was gibt es alles zu tun? Und ich mach mal einfach so, wie es mir einfällt. Sondern was muss ich heute tun, um meine wichtigsten Aufgaben zu erledigen und meinem Ziel ein Stück näher zu kommen – jeden Tag einen Schritt. Wenn du ein Jahresziel hast, dann kannst du nicht erst im Dezember anfangen, die richtigen Schritte zu gehen. Da lohnt es sich im Januar anzufangen.
Und wenn du jetzt nicht genau weißt, wie du das auch wirklich praktisch tun sollst, bis jetzt waren wir ja nur in der Theorie, habe ich eine Vorlage gemacht dafür. Eine Vorlage, die dir Schritt für Schritt durchführt. Was ist heute das Wichtigste, was muss ich tun? Wie kann ich den Tag heute so planen, dass ich heute Abend den Computer runterfahre, das Licht ausmache und zufrieden bin?
Nicht nur Business: Die ganzheitliche Betrachtung
Zufrieden, weil ich meinem Ziel ein Stück näher gekommen bin, zufrieden, weil ich das getan habe, was wichtig ist, und nicht nur das, was mir gerade so vor die Füße gefallen ist. Und diese ganze Planung dreht sich natürlich nicht nur ums Business.
Du bist nur ein Mensch und ein Mensch hat 24 Stunden am Tag und du kannst nicht gleichzeitig in einem Meeting sein und ein Programm vorbereiten. Du kannst auch nicht gleichzeitig in einer Kundenberatung sein und auf dem Elternabend. Du kannst nicht gleichzeitig deine Buchhaltung machen oder vorbereiten und mit deinen Kindern spielen.
Es gibt zu vieles es, es gibt eben nicht nur das Business. Es gibt auch private Aufgaben, ich habe auch ehrenamtliche Aufgaben, das muss ja alles zusammen gedacht sein, und die Termine und die Aufgaben dafür müssen eben verteilt werden und ich kann immer nur eine zu einer Zeit machen.
Also es ist ganz wichtig, noch mal die Aufgaben zu kennen und das Ziel wo du hin willst. Und wenn du jetzt sagst oh, so eine Vorlage wird mich interessieren, dann klicke auf den Link. Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Planung. Und wenn die Planung mal nicht klappt, dann liegt es nicht daran, dass du nicht planen kannst oder der Plan nicht gut war, dann liegt es daran, dass du noch lernen musst, wie dein Plan gut für dich passt, das ist das Geheimnis und dann nutzen alle andern nichts, da nutz nur, wenn du anfängst zu planen und siehst, was klappt und was nicht klappt.
Liebe Ingrid,
dein Artikel spricht genau die Herausforderungen an, die viele von uns im täglichen Arbeitsleben erleben. Die Kunst, das Wichtige vom Dringenden zu unterscheiden und sich auf die zentralen Aufgaben zu fokussieren, ist oft leichter gesagt als getan. Deine Betonung der zwei Grundvoraussetzungen für effektives Prioritätensetzen – das klare Wissen über die eigenen Aufgaben und das Ziel, das erreicht werden soll – ist sehr treffend.
Besonders hilfreich finde ich dein persönliches Mantra, die drei wichtigsten Aufgaben für den Tag festzulegen. Diese klare Fokussierung ermöglicht es, sich auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt, und so Schritt für Schritt dem übergeordneten Ziel näherzukommen. Deine praxisnahe Herangehensweise, inklusive der Vorlage für die Tagesplanung, gibt den Lesern konkrete Werkzeuge an die Hand, um das Gelernte direkt umzusetzen.
Auch der Hinweis auf die ganzheitliche Betrachtung, die nicht nur das Business, sondern auch private und ehrenamtliche Aufgaben einbezieht, unterstreicht die Bedeutung einer ausgewogenen Lebensführung. Danke für die wertvollen Anregungen und die Erinnerung daran, dass eine gute Planung nicht nur im Business, sondern im gesamten Leben von Bedeutung ist.
Mit besten Grüßen,
Barbara
Liebe Barbara,
vielen Dank für Deinen wertschätzenden Kommentar.
Herzliche Grüße
Ingrid